Ich will mit meiner Musik Freude verbreiten.

 Wer die neuen Stücke von Sylvia Lee hört, ist eingeladen, darin einzutauchen: von sphärischen Klängen ummantelt, umarmen Sound und Stimme den Hörer geradezu, der sich fallen lassen, sich treiben lassen oder auch eigenen Träumen nachgehen kann. Sylvia Lee singt auf diesem Album auf deutsch und englisch, vermittelt ihre Botschaften unaufdringlich; ein Stück wie „Du fehlst“ klingt hier gar nicht traurig, sondern beschwingt-zuversichtlich, nach vorne gebracht durch treibende Beats. Sylvia Lee akzentuiert ihre Stimme wunderbar, passt sie geschmeidig den Beats an. Das ist poppig, das ist groovy, das ist vor allem – formidabel gesungen.

Die neuen Songs hat sie selbst komponiert und arrangiert, gemeinsam mit Nenad Lautarevic auch produziert, in einer erstaunlichen Vielfalt. Allen Liedern gemein ist die Grundstimmung: die Songs sind atmosphärisch dicht, elektronisch verspielt, aber immer mit der Stimme im Zentrum. Für Tracks wie „Rabbit Hole“ und „Fly away“ holte sie sich zudem Hamburger Musiker wie Oliver Karstens und Leon Saleh dazu, auf „Up the praise“ ist zudem die Bremerin Joanna Jablonski zu hören.

Bislang wurde Sylvia Lee in erster Linie dem Jazz zugeordnet – dieses Genre alleine wird ihr aber nicht gerecht. Erinnert der Sound der neuen Platte zunächst an sphärischen Deutsch-Pop der Marke „Ich und Ich“ oder „Polarkreis 18“, aber auch an Indie-Helden wie „Portishead“ oder „The Notwist“, so führt die Stimme in eine andere Richtung: klar vom Jazz kommend, erinnert sie Sie auch an Singer/Songwriterinnen wie Norah Jones, aber auch Aimee Mann oder Cat Power – die große Vielseitigkeit zeigt sich eben auch in den unterschiedlichsten Referenzen. „Golden Light“ entwickelt sich langsam, entfaltet aber schnell eine Sogwirkung; auch hier funktioniert die Verbindung aus warmer Mehrstimmigkeit und elektronischem Support bestens. Oder „Rabbit hole“ – hier streichelt die Stimme in schönen Bögen die Ohren der Hörer, melancholisch gefärbt, aber mit klarem Ausdruck – mit kleinen elektronischen Verfremdungen am Ende einzelner Parts, die für die neue Freiheit stehen. „Letztlich entscheidet der Song selber, was er braucht“, sagt Sylvia Lee.

Aber natürlich beherrscht die Sängerin auch immer noch das, was am Anfang stand – Jazz-Standards wie „It’s like you“ sind Piano-Jazz at it‘s best, und auch Ausflüge ins Chansonhafte stehen ihr, wie die eindrucksvolle Vertonung des Dietrich Bonhoeffer-Gedichts „Von guten Mächten“. Neben dem neuen Album veröffentlicht sie im Frühjahr 2022 auch noch eine Jazz-EP  mit eigenen Arrangements. Einige dieser Stücke wurden in London mit den Musikern Robin Mullarkey, Phil Peskett und Martin Kaine eingespielt.

Live werden alle Facetten zu erleben sein. Getreu ihrem Anspruch: „Ich empfinde sehr stark, bin ein emotionaler Mensch, und das möchte ich mit der Musik zum Ausdruck bringen“, so Sylvia Lee: „Und es freut mich immer total, wenn mir das auch gelingt, wenn ich Menschen erreiche.“

Sylvia Lee hat klassischen Gesangsunterricht an der Hochschule für Musik & Theater studiert, bei Ulita Knaus jahrelangen Jazzgesangsunterricht genossen, sich intensiv bei Anita Wardell (GB) in Improvisation weiterbilden lassen und bei Becca Stevens & Michelle Willis (USA) das Handwerk des Songwriting erlernt.

Bislang sind folgende Veröffenlichungen von Sylvia Lee erschienen:

Dont’s Hush the Puppies (2020 EP), Shine mit SySanLi (2020 EP), It’s you I like (EP 2020), Up the Praise (2021 Album), Human feat Imola (2021, Single), Introsong (2023, Single) und Gummibärchen mit Fabelhaft (2024, Single).

Sylvia arbeitet gemeinsam mit ihrem Arrangeur und Produzenten gerade an dem 2. Album, das komplett mit deutschen handgemachten Jazz-Folk bestückt sein wird.

Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.